Am 13. April 2007 machten sich die 5. Klassen im Rahmen des Geschichte-Unterrichts in Begleitung von Prof. Schügerl, Prof. Gruber und Prof. Peier nach Petronell auf, um historische Spuren der Römer auf österreichischem Boden zu erforschen.
40 n. Chr. wurde in Carnuntum ein römisches Militärlager geschaffen, welches Platz für 6000 Soldaten bot. Allmählich siedelte sich auch eine Zivilbevölkerung an. Um 200 n. Chr. erreichte die Bautätigkeit ihren Höhepunkt. 50 000 Menschen hatten Platz, prächtige Villen wurden errichtet.
Zurück zu unserer Exkursion. Nach einem kurzen Fachvortrag hatten die Schüler die Möglichkeit, in Kleingruppen das Freilichtmuseum zu erkunden. Ausgestattet mit einem Fragenkatalog zogen sie nun von Station zu Station, um 35 Fragen lösen zu können. Südländisches Flair, mediterrane Lebensfreude und eindrucksvolle Zeugen römischer Lebenskultur umgaben die Fünftklässler dabei. Man flanierte über antike Straßen, vorbei an Resten von Tempeln und Thermen, welche von einer ausgeprägten Badekultur zeugten, und war über den Luxus in römischen Bürgerhäusern erstaunt. Besonders reizvoll waren auch die römischen Gärten, eine blühende Oase der Erholung. Wir hatten die Möglichkeit, der Arbeit einiger Archäologen zuzuschauen, die zum Beispiel mit einem Metalldetektor nach verborgenen Schätzen suchten. Damit das „echte“ Carnuntum zum Leben erwacht, arbeiten Fachleute nach dem Prinzip der experimentellen Archäologie – eine sehr aufwändige Methode, die nur selten angewendet wird. Auch bei der Gestaltung der Gärten werden nur Pflanzen gesetzt, deren Spuren bei den Grabungen gefunden wurden. Für ein möglichst authentisches Aussehen der Gärten wird bei der Pflanzung ausschließlich Saatgut verwendet, das durch die Rückzüchtung moderner Pflanzen gewonnen wird.
Ein Augenschmaus für alle Beteiligten war das richtige Anlegen der Toga, was bei der Rätselrallye besonders viele Punkte einbrachte. Schließlich hatte jeder Schüler die Möglichkeit, selbst eine Münze zu prägen, welche Marc Aurel darstellt, der übrigens 171 n. Chr. sein Lager in Carnuntum aufschlug. Wie schon gesagt: Geschichteunterricht haunah!
Am Ende unserer Zeitreise konnten sich alle ein Bild einerseits vom Alltag der römischen Zivilbevölkerung machen: Wie sie wohnten, was sie in der Schule lernten, wie sie sich kleideten, wie sie ihre Freizeit verbrachten. Andererseits erfuhr man vieles über das römische Heer: Welche Waffen die Soldaten verwendeten, wie hart sie trainieren mussten und gegen wen Kriege geführt wurden.
Summa summarum: Ein Ausflug, der sich ausgezahlt hat, und den wir jedem weiterempfehlen können.
Mag. Sabine Schügerl