Die 8. Klassen in der Gedenkstätte Mauthausen


Am Montag, 16. September 2019, nahmen die 8. Klassen gemeinsam mit Prof. Wachter, Prof. Hofer-Sabek, Prof. Willinger und Prof. Freihammer an einer besonderen Exkursion teil. Nachdem in der 7. Klasse die Ideologie des Nationalsozialismus sowie der Zweite Weltkrieg zwei der wichtigsten Themen waren, machten wir uns auf den Weg zur Gedenkstätte Mauthausen.

Das Ziel einer solchen Exkursion im Rahmen der politischen Bildung ist es, die Schüler gegenüber nationalsozialistischer Wiederbetätigung, Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung von Minderheiten und Demokratiefeindlichkeit zu sensibilisieren. Dies ist durch die interessanten und teils erschütternden Erzählungen der Vermittler auch bestens gelungen.

Das KZ Mauthausen war von 1938 bis 1945 das größte Konzentrationslager Österreichs und umfasste außerdem noch mehr als 40 Außenlager. Es war ein Ort politischer, sozialer und rassistischer Verfolgung durch das NS-Regime. Von ca. 190.000 Häftlingen wurden mindestens 90.000 getötet.

Das pädagogische Konzept der Vermittlungsaktionen in Mauthausen ist nicht nur die Gräueltaten der Nationalsozialisten darzustellen, sondern die Situation im KZ von drei verschiedenen Standpunkten aus zu betrachten: jenen der SS, jenen der Nachbarn – also den der Bewohner des umliegenden Gebietes – und am Schluss jenen der Häftlinge. Dieser blieb dann auch am besten in Erinnerung und löste Betroffenheit und Kopfschütteln unter den Schülern und Schülerinnen aus. Vor allem der Gang durch den sogenannten „Vernichtungstrakt“, der auch die Gaskammer beinhaltet, hinterließ einen bleibenden Eindruck. Obwohl den Schülern und Schülerinnen freigestellt wurde durch diesen letzten Teil der Gendenkstätte zu gehen, entschlossen sich alle dazu, dieses Zeugnis eines sehr traurigen Kapitels der österreichischen Geschichte zu sehen.

Im Anschluss an den Rundgang durch die Gedenkstätte nahmen die Schüler und Schülerinnen an einem Workshop mit dem Titel „Lebensgeschichten“ teil. Sie widmeten sich den Biographien von Tätern, Opfern und Nachbarn, wodurch alle Informationen des Rundganges einen persönlichen Eindruck und ein Gesicht bekamen.

Mit einem Gefühl der Dankbarkeit, dass wir in einer Demokratie leben dürfen, in welcher Minderheiten akzeptiert und integriert werden, sich jeder entfalten und vor allem seine Meinung frei äußern kann, aber auch mit einem Gefühl der Beklemmung, ausgelöst durch die Tatsache, dass so etwas überhaupt passieren konnte und der Überzeugung das Ähnliches nicht mehr passieren darf, stiegen wir in den Bus nach Wiener Neustadt. Ein langer Tag ging zu Ende, nachdenken werden wir noch länger darüber.

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