Am 16. Dezember 2013 nützten zwei Schüler-Gruppen des BRG Gröhrmühlgasse (Wahlpflichtfach Geschichte, Sozialkunde und politische Bildung, 6./7. und 8. Klasse) die Möglichkeit, jeweils an einer Spezial-Führung durch die Ausstellung „Familienalbum. Jüdische Familien aus Wiener Neustadt“ im Stadtmuseum von Wiener Neustadt teilzunehmen. Sie wurden von ihrem Lehrer Mag. Dr. Werner Sulzgruber, der auch der Kurator dieser Ausstellung ist, persönlich geführt.
Auf dem Programm stand nicht nur eine Dialogführung, sondern Prof. Sulzgruber „plauderte aus dem Nähkästchen“ des Historikers bzw. Wissenschaftlers, das heißt, er berichtete von Tatsachen und Ereignissen, die anderen sonst nicht zugänglich sind: Hintergrund-Informationen und Details aus Biografien, die der Öffentlichkeit unbekannt sind. Das war eine ganz besondere Chance für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des BRG.
Es ist nicht unbedingt zu vermuten, dass hinter dem Titel „Familienalbum“ weit mehr steckt als ein Blick auf Fotografien. Anhand von zahlreichen Bildern, historischen Dokumenten und seltenen Exponaten erfuhren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen hautnah und anschaulich Wissenswertes über das jüdische Leben in Wiener Neustadt, die Shoah und von ausgewählten Biografien von Juden und Jüdinnen. Einzigartige Leihgaben, verschollen geglaubte Exponate und absolute Raritäten, die andernorts nicht mehr zu finden sind, konnten betrachtet werden.
Die jungen Besucher und Besucherinnen waren erstaunt, aber auch berührt von dem, was sie sahen und hörten. Zeitgeschichte bilderreich und anhand von Lebenswegen präsentiert zu bekommen (unter anderem mit modernen Medien) und zu erfahren, was in der Stadt Wiener Neustadt einst geschehen war und wie die Schicksale von jüdischen Wiener Neustädtern verliefen, das machte den Reiz des Ausstellungsbesuchs aus. Umso spannender konnte der Einblick in die Vergangenheit werden, der auch an verschiedene Schauplätze in der Stadt und in der Welt führte.